2025-06-03 IDOPRESS
„Es sind bewegte Zeiten – auch kreispolitisch“ eröffnete Peter Hofelich im Eislinger ‚Adler‘ seinen Vortrag. „Unser Landkreis braucht Bewegung. Denn es sind wirtschaftlich und sozial herausfordernde Zeiten“. Dreh- und Angelpunkt für ihn die wirtschaftliche Lage im Filstal: „Die Steuerkraft pro Einwohner ist rückläufig und unter dem Landesdurchschnitt angekommen. Schlecht für die kommunalen Finanzen,belastend für den weitgehend umlage- und zuweisungsfinanzierten Kreis-Haushalt,fatal für die mentale Verfassung des einst stolzen Industriekreises“.
Es war die zweite Auflage von ‚Kreispolitik aktuell‘ im Kreistagswahlkreis ‚Eislingen-Salach-Ottenbach‘. Eislingen Vorsitzender Uli Weidmann hatte nach dem vielversprechenden Auftakt in Krummwälden,als es bei großem Interesse um Klinikneubau- und abriss ging,zusammen mit seinem Salacher Kollegen Andre Knaus zu einem zweiten Abend eingeladen. Hofelich zeichnete eingangs ein Bild mit unterschiedlichen Facetten der Lage im Kreis: vom traurigen Allgaier-Aus über die vielversprechende Klinik-Eröffnung bis zum baldigen Start eines neuen Landrates. Den immer wieder zu hörenden Geraune von Kürzungen im Sozialhaushalt hält er entgegen: „Kostenbewusstsein ist immer angesagt. Aber nur durch eine nachhaltige Trendwende im uns hier besonders treffenden industriellen Strukturwandel werden wir gesunde Kreisfinanzen bekommen!“
Danach konzentrierte er sich auf aktuelle Schwerpunkte der Infrastruktur im Kreis:
Eine gute berufliche Bildung in den beiden großen und kompetenten Berufsschulzentren sei „die Zukunftschance mit Bodenhaftung“ für den Landkreis. „Wir haben hier als Kreistag investiert und tun es hoffentlich weiter!“ Man könne deshalb erwarten,daß Ausbildungsplätze mit Engagement besetzt werden. Dringend notwendig ein Mentalitätswandel bei jungen Leuten wie auch deren Großeltern und Eltern für die duale Berufsausbildung. Gut,daß nach jüngster Entscheidung des Kreistages ‚AV Dual‘ fortgeführt und ausgebaut wird. Ein Ausbildungsgang für diejenigen,die nach dem Verlassen der allgemeinbildenden Schule nicht sofort azubi-reif sind. Und für den Standort Landkreis Göppingen müsse man als traditioneller Industrie- und Handwerkskreis um jeden Ausbildungsgang insbesondere bei Metall- und Elektroberufen kämpfen. „Für die SPD jedenfalls ist Investieren in Berufsausbildung ein Muß!“
Dramatisch sei der zunehmende Bedarf im Bereich der Sonderpädagogik: Die Nachfrage an den Schulen und Kitas für junge Menschen mit besonderem Förderbedarf steigt enorm. Der Referent berichtete,daß an der Bodelschwingh-Schule Geislingen jetzt die Grundsteinlegung für einen kompletten Neubau erfolgt ist. Aber auch der Standort Göppingen platzt aus allen Nähten. Es wird dort deshalb kurzfristig ein zweiter Interim Standort am Rande der Stadt geschaffen.
Der ÖPNV ist seit jeher ein Thema im Wahlkreis. Dem ‚Geraune‘ um Kürzungen hält Hofelich entgegen: „Eine Evaluation für Busse mit zu wenig Passagieren ist in Ordnung. Aber in der Tendenz benötigt es mehr und dichteren Bus- und Bahnverkehr bei uns. Sowohl für den hochverdichteten Teil des Filstals wie für die ländlichen Bereiche des Kreises. Das bedeute für Salach und Ottenbach endlich einen verlässlichen und auf die Bahn abgestimmten Halbstundentakt bei den Busverbindungen. Die neu aufgestellte Radwegeplanung im Kreis streifte Peter Hofelich noch ebenso wie die sich abzeichnenden Veränderungen in der Abfallkonzeption mit der ‚braunen Tonne‘. Dazu soll dann mehr bei der dritten Auflage von ‚Kreispolitik aktuell‘ im Frühherbst kommen.
In der anschließenden Diskussion gab es reges Interesse. Die kommunalpolitisch Engagierten nutzten die Gelegenheit,um über Fachkräfte für die neue Klinik,die von Bund und Land erwartete Hilfe bei der Bewältigung des Klinikdefizits und die Situation an den Schulen in Kreis-Trägerschaft zu sprechen.
PM SPD Kreistagsfraktion Göppingen
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