2025-07-30 IDOPRESS
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Verbrennendes Wohnhaus in Los Angeles im Januar: Klimawandel »verändert das Leben auf der Erde«
Foto: Ethan Swope / AP / dpa
Brände,Stürme,Erdbeben und andere Naturkatastrophen haben im ersten Halbjahr 2025 weltweit Schäden in Höhe von 131 Milliarden Dollar angerichtet. Dies waren nach Analyse des Rückversicherers Munich Re die zweithöchsten Schäden in einer ersten Jahreshälfte seit 1980 und erheblich mehr als im langjährigen Schnitt. Nur zum Vorjahr seien die Werte leicht gesunken. Der Klimawandel »verändert das Leben auf der Erde«,sagt Munich-Re-Vorstand Thomas Blunck. Katastrophen seien durch die globale Erwärmung wahrscheinlicher geworden.
Allein die Feuer in Kalifornien richteten im Januar Schäden von rund 53 Milliarden Dollar an. Laut Munich Re war dies die teuerste Brandkatastrophe aller Zeiten. Die meisten Menschenleben forderte mit 4500 Toten das Erdbeben in Myanmar am 28. März.
Europa kam nach Analyse der Munich Re mit Gesamtschäden von rund fünf Milliarden vergleichsweise glimpflich davon. Besonders hart seien die USA getroffen worden. Abgesehen von den Waldbränden in und um Los Angeles bildeten sich zahlreiche schwere Unwetter und Tornados,sodass sich die Gesamtschäden in den Vereinigten Staaten am Ende auf 92 Milliarden Dollar summierten,70 Prozent der weltweiten Gesamtsumme.
»Steigende Schäden aus Wetterkatastrophen sind die neue Normalität«,sagte Tobias Grimm,der Chefklimatologe des Münchner Dax-Konzerns. »Das Grundrauschen wird lauter. Es sind nicht immer die großen Katastrophen,die hohe Schäden verursachen,auch die vielen Unwetter zahlen ein.«
Schon länger stellt die Versicherung fest,dass der Trend zu steigenden Schäden durch vermeintlich kleinere Naturkatastrophen getrieben werde: Schwergewitter,Hagel,Überschwemmungen oder Waldbrände. Bei solchen Ereignissen spiele der menschengemachte Klimawandel eine immer stärkere Rolle.
Nordamerika sei besonders gefährdet,die Naturkatastrophenschäden seien dort traditionell höher als in anderen Erdteilen. »Die größte Tornadodichte herrscht in den USA«,sagte Grimm. »Aufgrund der Lage des Kontinents prallen sehr häufig sehr kalte und sehr warmfeuchte Luftmassen aufeinander.« Wenn tropisch warme und sehr feuchte Luft aus dem Golf von Mexiko nach Norden ströme und ungebremst auf kalte Luftmassen aus Kanada treffe,entwickelten sich schwere Unwetter. »Diesen Kontrast der Luftmassen gibt es sonst in dieser Form weltweit nirgends.«
Ein Naturereignis fiel auch in Europa aus dem Rahmen: Der Fels- und Eissturz im Schweizer Kanton Wallis,der Ende Mai das Dorf Blatten nahezu vollständig verschüttete und 130 Häuser zerstörte,geschätzter Gesamtschaden eine halbe Milliarde Dollar.
»Die alpinen Klimarisiken sind bekannt,aber sie waren bisher nicht so sehr auf dem öffentlichen Radar«,betonte Grimm. Der Klimawandel bewirkt demnach,dass der Permafrost in großen Höhen zurückgeht. »Dadurch lockern sich die Felsen. Auch auf diese Gefahr müssen wir uns in Zukunft verstärkt einstellen.«
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6,9 Billionen Dollar Schäden verursachten Naturkatastrophen insgesamt zwischen 1980 und 2024,hat die Munich Re berechnet.
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kig/dpa
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