2025-11-05 https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/atommuell-25-prozent-der-flaeche-deutschlands-kommen-fuer-endlager-infrage-a-c6e50a5e-ec04-4060-9125-3500bcc34419 HaiPress

Bild vergrößern
Behälter mit hoch radioaktiven Abfällen: Gefährliche Strahlung
Foto: Guido Kirchner / dpa / picture alliance
Auf der Suche nach einem Endlager für den deutschen Atommüll haben die zuständigen Experten die geeigneten Regionen auf 25 Prozent der deutschen Landesfläche eingegrenzt. Dort halten sie die geologischen Bedingungen für eine unterirdische Lagerung aus heutiger Sicht für geeignet,wie die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) im niedersächsischen Peine mitteilte. Im vergangenen November hielt die BGE noch 44 Prozent der Landesfläche für geeignet
. Vor fünf Jahren waren es 54 Prozent.
Die nun veröffentlichten Arbeitsstände seien noch keine verbindlichen Ergebnisse,betont die BGE. Sie stützt sich bei ihrer Analyse auf Daten der staatlichen geologischen Dienste zu möglichen Lagerstätten in den Wirtsgesteinen Salz,Ton und Granit. Dem jüngsten Bericht zufolge kommen besonders in Norddeutschland noch große Teile für ein späteres Endlager infrage. Aber auch im Süden gibt es noch mögliche Standorte.
Ende 2027 will die BGE Standortregionen für die obertägige Erkundung vorschlagen. Die Entscheidung über die Standortregionen trifft der Bundestag. In diesen Regionen sollen dann etwa Bohrungen und seismische Untersuchungen beginnen.
Gefunden werden soll ein Ort tief unter der Erde,an dem sich 27.000 Kubikmeter hoch radioaktive Reste aus mehr als 60 Jahren Atomkraft in Deutschland dauerhaft lagern lassen. Diese Menge entspricht etwa dem Volumen von 13 olympischen Schwimmbecken. Von den Substanzen kann über Tausende Jahre eine gefährliche Strahlung ausgehen. Derzeit lagert deutscher Atommüll in 16 oberirdischen Zwischenlagern in verschiedenen Bundesländern. Die letzten deutschen Atomkraftwerke gingen im April 2023 außer Betrieb.
haben die Experten nun neue Bewertungen zu 29 von insgesamt 90 Gebieten veröffentlicht. Dort können Bürger über eine interaktive Karte abrufen,ob ein Gebiet nach Einschätzung der BGE für die Endlagerung weiterhin infrage kommt oder nicht weiter untersucht wird.
Orange oder gelb eingefärbte Flächen haben die ersten beiden Prüfschritte der vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen nicht bestanden und sind den Experten zufolge als Endlagerstandort ungeeignet (orange) oder gering geeignet (gelb). Dazu zählen große Teile Baden-Württembergs,Bayerns und Sachsens. Doch es gibt dort auch noch mögliche Standorte für Atomendlager,etwa bei Ulm. Solche Gebiete sind auf der interaktiven Karte in Türkis dargestellt.
data-area="text" data-pos="14">
In den türkisen Gebieten sind die ersten beiden Prüfschritte der vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen abgeschlossen. Dort soll eine tiefergehende Bewertung beginnen. Das betrifft beispielsweise auch einen Untersuchungsraum rund um Hannover. Auch in Thüringen und Sachsen-Anhalt zwischen Halle und Erfurt gibt es solche möglichen Standorte. In Hessen kommt ein Gebiet in der Nähe von Mannheim infrage.
Auf der Karte grau hinterlegte Gebiete stehen noch am Anfang des Prozesses. Sie liegen vorwiegend in Norddeutschland. Sie sollen aber bis Mitte 2026 auch die ersten beiden Prüfschritte durchlaufen haben.
mha/dpa
11-06
11-06
11-06
11-06
11-06
11-06