2025-11-24 https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/iran-studie-fuehrt-aussergewoehnliche-duerre-klar-auf-klimawandel-zurueck-a-4ae43e6a-7383-462e-8b82-4a24bbb79f6a HaiPress

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Trockener Amir-Kabir-Stausee für die Trinkwasserversorgung von Teheran
Foto: Majid Asgaripour / REUTERS
Die seit fünf Jahren anhaltende extreme Dürre in Iran und weiteren Teilen Westasiens wäre einer Studie
zufolge ohne den menschengemachten Klimawandel in der Form nicht entstanden. Die durch fossile Brennstoffe verursachte Erwärmung sei weitgehend dafür verantwortlich,dass die Region in einen Zustand »außergewöhnlicher Dürre« versetzt werde,schreibt die Initiative World Weather Attribution (WWA) in London. Dazu zählt sie auch den Irak und Syrien.
Die Initiative untersucht den Einfluss der globalen Erwärmung auf extreme Wetterereignisse weltweit. Laut WWA ist die aktuelle Dürre die schlimmste dokumentierte in Iran. Am Donnerstag erklärte der iranische Präsident Masoud Pezeshkian in einer von Staatsmedien aufgegriffenen Rede,die Hauptstadt Teheran mit knapp neun Millionen Einwohnern müsse zwingend umziehen. Für ein solches Megaprojekt fehle dem Staat zwar das Geld,aber »wir haben keine Wahl mehr«. Wegen des anhaltenden Wassermangels lasse sich die Metropole auf absehbare Zeit nicht mehr versorgen,in Teilen der Stadt sinke der Boden um bis zu 30 Zentimeter pro Jahr ab.
Pezeshkian sprach von einem »Desaster«. Die Umwelt zu schützen,sei »kein Witz«,sagte der Politiker. »Dies zu ignorieren,heißt unsere eigene Zerstörung zu unterschreiben.«
Wenn sich die Welt beim Klimagipfel COP30 in Belém »nicht fair und schnell verpflichtet,fossile Brennstoffe abzuschaffen,werden Wasserknappheiten zunehmen,mehr Menschen weltweit gezwungen sein,ihre Heimat zu verlassen,und die Kosten werden weit über die Region hinaus spürbar sein«,sagte ihre Kollegin Friederike Otto. »Jedes weitere Jahr ungebremsten Klimawandels bringt mehr Verluste,mehr Todesfälle,zerstörte Existenzen,geringere Erträge und hohe Kosten für die öffentliche Gesundheit«,warnte die Mitbegründerin der WWA.
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Attributionsstudien ermitteln für ein Wetterereignis die heutige Wahrscheinlichkeit und die Wahrscheinlichkeit in einer Welt ohne menschengemachten Klimawandel. Daraus kann abgeleitet werden,wie stark die globale Erwärmung zu einem Ereignis beigetragen hat.
Klimakrise


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ahh/dpa
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