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Zentrale der Bundesbank in Frankfurt am Main: Marktrisiken für Anlagen in Staatsanleihen

Foto: Arne Dedert / dpa

Die Risiken für das deutsche Finanzsystem sind offenbar gestiegen. In ihrer Jahresanalyse zur Stabilität der Finanzmärkte verweist Bundesbankvorstand Michael Theurer auf die zunehmenden geopolitischen Spannungen,Handelskonflikte und Staatsverschuldungen. »Die deutsche Wirtschaft sieht sich strukturellen Herausforderungen gegenüber und die hohen Bewertungsniveaus auf den Aktien- und Anleihemärkten bergen das Risiko größerer,plötzlicher Marktpreiskorrekturen«,warnte Theurer.

Damit schließt sich der Finanzexperte den Einschätzungen seiner britischen Kollegen an,die unlängst mit Nachdruck vor Risiken für die globalen Finanzmärkte gewarnt hatten. Die Kurse könnten einbrechen,wenn sich die Stimmung der Anleger hinsichtlich der Aussichten für Künstliche Intelligenz (KI) oder wegen Sorgen um die Unabhängigkeit der US-Notenbank Federal Reserve eintrübe. Die Aktienbewertungen an den US-Märkten ähnelten in einigen Kennzahlen denen nahe dem Höhepunkt der Dotcom-Blase nach der Jahrtausendwende.

Strukturelle Herausforderungen steigen weiter

Die deutschen Banken müssten sich darüber hinaus auf größere Risiken im Kreditgeschäft einstellen,die der Jahresanalyse zufolge im Zusammenhang mit den konjunkturellen und strukturellen Herausforderungen noch weiter steigen könnten. Die Quote Not leidender Kredite ist dem Bericht zufolge seit Ende 2022 kontinuierlich gestiegen. Anfangs war demnach vor allem der Gewerbeimmobiliensektor betroffen,inzwischen erfasst die konjunkturelle Schwäche weitere Sektoren – wenn auch in geringerem Maße.

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Die Banken seien zudem Marktrisiken aus Anlagen in Staatsanleihen ausgesetzt für den Fall,dass sich deren Preise angesichts der hohen staatlichen Schuldenstände in Europa schlagartig ändern sollten. Theurer erklärte,zunehmende Staatsausgaben und eine wachsende Zinsbelastung belasteten die Haushalte in einzelnen Ländern. Aufgrund der engen Verflechtung des deutschen mit dem europäischen Finanzsystem und des sogenannten Staaten-Banken-Nexus könnten sich daraus erhebliche Risiken für die Stabilität des deutschen Finanzsystems ergeben.

Im Fokus steht derzeit insbesondere Frankreich,wo sich Premierminister Sebastien Lecornu mit einer Minderheitsregierung um eine Haushaltssanierung bemüht. Die Neuverschuldung liegt seit Jahren über der EU-Obergrenze von drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Präsident Emmanuel Macron hat innerhalb von weniger als zwei Jahren fünf verschiedene Premierminister damit beauftragt,das Defizit zu senken und die Staatsfinanzen wieder ins Lot zu bringen. Die Etatkrise führte mittlerweile zu Herabstufungen der Kreditwürdigkeit durch mehrere Ratingagenturen. »Während Deutschland trotz steigender Schuldenquote als solide aufgestellt gilt,bestehen in anderen Euroländern größere Probleme bei der Schuldentragfähigkeit«,sagte Theurer.

mik/Reuters

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